DER BEGRÜNDER DER TSCHECHISCHEN GERMANISTIK VÁCLAV EMANUEL MOUREK UND SÜDBÖHMEN 1. LENKA VODRÁŽKOVÁ (Prag)

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1 DER BEGRÜNDER DER TSCHECHISCHEN GERMANISTIK VÁCLAV EMANUEL MOUREK UND SÜDBÖHMEN 1 VON LENKA VODRÁŽKOVÁ (Prag) 0. Einleitung Die Wissenschaftsgeschichte der Germanistik in den böhmischen Ländern umfasst ein breites Fachgebiet, von dem einige Themenbereiche in den Jahren im Rahmen des Forschungsprojektes der Prager Germanisten, 2 an dem sich auch Prof. Václav Bok beteiligte, bearbeitet wurden. Prof. Bok beschäftigte sich damals nicht nur mit dem deutschen Germanisten Wendelin Toischer ( ), einschließlich der Bibliographie dieses Kenners der mittelhochdeutschen Literatur aus Böhmen, 3 sondern er stand mit Rat und Tat hinsichtlich zahlreicher Hinweise auf themenbezogene Literatur und wichtige Archivdokumente dem ganzen Forschungsteam zur Seite. In diesem Zusammenhang regte er damals auch die Erforschung der historischen Dokumente im Staatlichen Kreisarchiv in Budweis (Státní okresní archiv České Budějovice; weiter SOkA) an, die Václav Emanuel Mourek ( ) sowie seine persönliche bzw. professionelle Verbindung mit Südböhmen betreffen und die im vorliegenden Beitrag im Kontext des Lebens und der wissenschaftlichen Tätigkeit dieses Begründers der tschechischen Germanistik an der Prager Universität präsentiert werden. 4 1 Der vorliegende Aufsatz ist in Germanoslavica 26 (2015), Nr. 1, S veröffentlicht. 2 Es handelte sich um das Forschungsprojekt Nr. GA405/02/0195 zum Thema Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), das von der Grantová agentura České republiky finanziert wurde. 3 Siehe dazu VÁCLAV BOK: Wendelin Toischer ein halb vergessener Germanist, in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ). Wuppertal 2006a, S DERS.: Wendelin Toischer (Bibliographie), in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006b, S Der vorliegende Aufsatz geht von einem Beitrag aus, der am 8. Mai 2014 in gekürzter Fassung im Rahmen des Budweiser Minisymposiums am Lehrstuhl für Germanistik der Pädagogischen Fakultät der Südböhmischen Universität in České Budějovice gehalten wurde. 1

2 1. Westböhmen: Kindheit und Jugend Václav Emanuel Mourek wurde am 20. August 1846 in der kleinen Siedlung Luh [Luch] 5 bei der Gemeinde Týniště [Tinischt] nördlich von Klatovy [Klattau] (heute Bezirk Plzeň-jih [Pilsen-Süd]) in Westböhmen in die Familie eines südböhmischen Sägemüllers 6 aus Blatná [Blatna] geboren. 7 V. E. Mourek bekam als Sohn eines Sägemüllers eine sehr gute Ausbildung und dies verdankte er seinem ersten Lehrer, einem katholischen Priester. Dieser setzte sich auch dafür ein, dass V. E. Mourek als begabter Schüler in den Jahren das Gymnasium in Klattau besuchen konnte; hier zählten vor allem Deutsch und Latein zu seinen Lieblingsfächern. Obwohl er ins Gymnasium erst als Vierzehnjähriger aufgenommen worden war, holte er bald alle Kenntnisse nach, die seine Mitschüler ihm anfangs voraushatten. Am Gymnasium in Klattau legte V. E. Mourek im Jahr 1867 das Abitur ab; das war kurz nach dem Tode seines Vaters ( 1866). In den Jahren studierte Václav Emanuel Mourek Deutsche und Klassische Philologie an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag; zu seinen Lehrern gehörten Johann Kelle ( ) und Jan Kvíčala ( ). Johann Kelle, Schüler Johann Andreas Schmellers ( ) und Kenner der älteren deutschen Sprache und Literatur, führte bald seinen Schüler in die Studien der althochdeutschen Handschriften ein und regte ihn zu seiner ersten wissenschaftlichen Arbeit über die althochdeutschen Glossen an. 5 Die hiesige Sägemühle wurde zusammen mit der Glashütte im Jahr 1789 gebaut; die Glashütte war bis ca im Betrieb. 6 Der Vater Vácslav Maurek arbeitete in Luch in der Sägemühle der Grafen Harrach. 7 Zur Biographie V. E. Moureks vgl. ALENA ŠIMEČKOVÁ: Václav Emanuel Mourek, in: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 18, Berlin 1997, S Weiter vgl. dazu ALENA ŠIMEČKOVÁ: Anfänge der tschechischen Germanistik in Böhmen: Václav Emanuel Mourek, in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006, S

3 2. Südböhmen: pädagogische Tätigkeit als Gymnasiallehrer Nach dem Hochschulabschluss, 8 der auch die Lehramtsprüfungen in Latein und Deutsch umfasste, ging Václav Emanuel Mourek im Jahr 1871 nach České Budějovice [Böhmisch Budweis], 9 wo er zuerst als Supplent ( ) und dann als ordentlicher Gymnasialprofessor ( ) 10 tätig war. An diesem ersten tschechischen Gymnasium in Budweis, das vom Budweiser Bischof Jan Valerián Jirsík ( ) im Jahr 1868 gegründet worden war, 11 unterrichtete er Latein, Griechisch, Deutsch und die Wahlfächer Stenographie und Englisch. 12 In Budweis fühlte sich Mourek bald wie zu Hause, [ ] ein Sohn vom Fuße des Böhmerwaldes kehrte hier in sein Heimatland, das er das ganze Leben so sehr liebte, zurück; die Schule und das tschechische Element in Budweis, das damals zum aktiveren Leben erwachte, regten außerdem seine Energie an und stellten ihr ein ausreichend breites Wirkungsfeld zur Verfügung (Übers. L. V.). 13 Am Gymnasium in Budweis blieb Václav Emanuel Mourek zwölf Jahre (bis 1883) und war in seiner pädagogischen Tätigkeit erfolgreich; 14 diese Berufserfahrung prägte ihn nachhaltig sowohl in seinem Verhältnis zum Fach als auch zu den Studenten. So fand dieser aktive Lehrer und ausgezeichnete Didaktiker in den Jahren seines 8 Václav Emanuel Mourek legte zuerst die Staatsprüfung in Klassischer Philologie (1871) und dann die Staatsprüfung in Deutscher Philologie (1872) ab. 9 Václav Emanuel Mourek wohnte in Budweis in der Langen Gasse Nr. 316/II (Dlouhá ul.; dann Schiessstadt- Gasse [Střelnická] neben dem Marienplatz [Mariánské náměstí], heute die J. Š. Baar-Str. 1). Seit 1863 war das Haus im Besitz von Friedrich Bowitz, einem Klavierbauer in Budweis. Vgl. SOkA České Budějovice, Realitäten-Verzeichnis, Zum ordentlichen Gymnasiallehrer wurde Václav Emanuel Mourek am 30. Juli 1872 ernannt. Vgl. EVA BERGLOVÁ: Zum pädagogischen Wirken der zwei Prager Professoren Václav Emanuel Mourek und Arnošt Vilém Kraus am Ausgang des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006, S , hier S Das Gymnázium Jana Valeriána Jirsíka in Budweis mit dem heutigen Sitz in der Fráňa-Šrámek-Str. 23 (früher in der Skuherskéhostr.) wurde als Privatschule gegründet (seit 1870 war es eine Staatsschule). 12 Die Staatsprüfungen in Stenographie und Englisch legte Václav Emanuel Mourek im Jahr 1875 ab. Vgl. Václav Emanuel Mourek, in: Lexikon české literatury. Osobnosti, díla, instituce [Lexikon der tschechischen Literatur. Persönlichkeiten, Werke, Institutionen], Bd. 3.1, Praha 2000, S V Budějovicích Mourek se záhy cítil jako doma, [ ] syn Pošumaví byl tu navrácen užší své domovině, již tolik po všechen život miloval; krom toho škola a český živel budějovický, jenž tehdy procital k životu čilejšímu, podněcovaly jeho energii a poskytovaly jí dost široké pole, aby se uplatnila. JOSEF JANKO: Václav Emanuel Mourek, in: Časopis pro moderní filologii 2 (1912a), S , , hier S Neben seiner pädagogischen Tätigkeit widmete sich Václav Emanuel Mourek in Budweis auch der Tätigkeit im Turnverein Sokol, dessen Geschäftsführer er seit 1871 war. Hierzu vgl. VÁCLAV EMANUEL MOUREK: Význam gymnastiky. Proslov k zahájení tělocvičny Sokola v Českých Budějovicích [Über die Bedeutung der gymnastik. Rede zur Eröffnung der Turnhalle Sokol in Böhmisch Budweis], in: Sokol 2,

4 Gymnasialdienstes auch Anerkennung sowohl bei dem Direktor des tschechischen Gymnasiums in Budweis Gustav Bozděch ( ) als auch bei den Eltern und Schülern. Er war ein aktiver, gewissenhafter und erfahrener Pädagoge, der für die moralische und wissenschaftliche Ausbildung der studierenden Jugend mit großem Bemühen und viel Erfolg sorgte. Seine reine Natur und sein offenes und edles Herz verband er mit umfangreichen Kenntnissen, wobei er Ansehen und Anerkennung seiner Kollegen, Ergebenheit und Liebe seiner Schüler in hohem Maße genoss. Seine Tätigkeit beschränke sich aber nicht auf die Schule; er zeigte sich auch als begabter Autor, der die tschechische Literatur um viele wertvolle Arbeiten sowohl mit eigenen Beiträgen als auch mit Übersetzungen aus dem Englischen und Schwedischen bereicherte (Übers. L. V.) 15 Während seiner Tätigkeit am Gymnasium in Budweis initiierte Václav Emanuel Mourek, der sich als nachdenklicher Lehrer besonders mit dem Deutschunterricht sowie dessen Zweckmäßigkeit und Effektivität gründlich befasste, den Lehrplan für Deutsch an tschechischen Mittelschulen (Učebný plán pro němčinu na českých školách středních, 1875); im Jahr 1876 wurde sein Entwurf eines Lehrplans für Deutschunterricht an tschechischen Mittelschulen in Böhmen vom Ministerium für Kultus und Unterricht in Wien genehmigt und als verbindliche Norm eingeführt. Die Resultate seiner pädagogischen Arbeit legte er auch in Lehrbüchern der deutschen Sprache, z. B. Cvičebná kniha ku překládání z jazyka českého na německý pro vyšší třídy českých škol středních (I. část pro třídu V. a VI.) [Übungsbuch zum Übersetzen aus der tschechischen in die deutsche Sprache für höhere Klassen der Mittelschulen, I. Teil für die V. und VI. Klasse, 1882], 16 sowie in den ersten englisch-tschechischen 15 Bylť učitelem horlivým a svědomitým a zkušeným pedagogem, jenž o mravní a vědecké vzdělání studující mládeže pečoval vší snahou a zdarem. S rozsáhlými vědomostmi spojoval povahu ryzí a přímou srdce vřelé a šlechetné, pročež plnou měrou požíval vážnosti a úcty kollegův, oddanosti a lásky žáků svých. Činnost jeho však školou se neobmezovala [sic!] i spisovatelem na slovo vzatým se osvědčil a literaturu českou obohatil mnohými vzácnými pracemi jak původními tak překlady z jazykův anglického a švédského. SOkA České Budějovice, Jirsíkovo gymnasium v Českých Budějovicích [Jirsíks Gymnasium in Budweis], Buch 4 ( ). 16 Den Kern des Übungsbuchs bildet die Beschäftigung mit deutschen zusammengesetzten Sätzen und der Phraseologie. Das Konzept des Lehrbuchs ging aus den utraquistischen deutsch-tschechischen Verhältnissen in Budweis der damaligen Zeit hervor, als die allgemeinen Deutschkenntnisse größer waren und die Übersetzungsmethode an Mittelschulen bevorzugt wurde. Im Jahr 1884 gab Václav Emanuel Mourek eine Fortsetzung heraus, und zwar Cvičebná kniha ku překládání z jazyka českého na německý pro vyšší třídy 4

5 Wörterbüchern (Kapesní slovník jazyka českého a anglického Pocket Dictionary of the Bohemian and English Languages [Tschechisch-englisches und englischtschechisches Taschenwörterbuch], 2 Bde., ; Slovník jazyka anglického i českého [Tschechisch-englisches und englisch-tschechisches Wörterbuch], 2 Bde., ) vor; das Englische erwarb er sich auf Grund privater Bindungen der Bekanntschaft und Heirat mit Jane, geb. Bangor aus Schottland. In Druhá výroční zpráva c. k. českého gymnasia v Budějovicích za školní rok 1873 [Der zweite Jahresbericht des k. k. tschechischen Gymnasiums in Budweis für das Schuljahr 1873, 1873, S. 5 21] wurde seine Arbeit Die althochdeutschen Glossen in dem St. Galler Codex Nr. 292 und in dem aus St. Peter stammenden Codex zu Karlsruhe, die Václav Emanuel Mourek während seines Hochschulstudiums bei dem Germanisten Johann Kelle verfasst hatte, veröffentlicht. Diese Abhandlung, mit der V. E. Mourek seine Befähigung zur selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit nachwies, belegt die Ergebnisse der pädagogischen Wirkung seines Universitätslehrers: Methodologisch arbeitete V. E. Mourek vorwiegend empirisch, er analysierte sprachlich ein möglichst vollständiges Material. Es handelt sich wie der tschechische Germanist und Moureks Schüler Josef Janko ( ) später bemerkte um ein von Kelle festgelegtes und auf kellesche Art und Weise tüchtig bearbeitetes Thema, um einen ganz kleinen Beitrag zur altdeutschen Dialektologie, und indirekt auch zur Kulturgeschichte (übers. L. V.). 17 [ ] Damals zeigte sich Mourek zum ersten Mal als ein sicher begabter, eben gerade in dieser Richtung fast einseitig orientierter Grammatiker (Übers. L. V.). 18 Václav Emanuel Mourek beschäftigte sich in der erwähnten Abhandlung mit der Graphematik, mit dem Laut- und Formenbestand sowie mit mundartlichen Unterschieden der beiden analysierten Handschriften. Nach den Ergebnissen der českých škol středních (II.část pro třídu VII. a VIII.) [Übungsbuch zum Übersetzen aus der tschechischen in die deutsche Sprache für höhere Klassen der Mittelschulen, II. Teil für die VII. und VIII. Klasse], [Jedná se o] thema Kellem dané a po kelleovsku zdatně provedené, zcela drobný příspěvek k staroněmecké dialektologii a nepřímo kulturní historii. JANKO 1912a, S [ ] Tehdy poprvé Mourek se [ ] projevil gramatikem a to jistě nadaným, ba právě tím směrem skoro jednostranně založeným [ ]. JOSEF JANKO: Václav Emanuel Mourek, in: Almanach České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, Jg. XXII, 1912b, S , hier S

6 Analyse Mourek stützte sich dabei u. a. auf Johann Kelles Otfrid-Studien (Bd. I. 1856) gingen beide Autoren der Glossen von derselben im alemannisch-fränkischen Dialekt geschriebenen Vorlage aus. Während der St. Galler Codex völlig seiner ursprünglichen Vorlage entsprach, wurde der St. Peter-Codex stark vom überwiegend fränkischen, mit niederdeutschen Elementen vermischten Dialekt beeinflusst. 19 Diese Arbeit, die V. E. Mourek im Jahr 1883 als seine Dissertation vorlegte, begründete dann seine akademische Laufbahn als Repräsentant der tschechischen Germanistik in Prag, wohin er am 5. Oktober 1883 nach seinem Abschied von Budweis kam. 20 In den ersten Tagen nach dem Schuljahresbeginn (= 1883/84; Anm. L. V.) verließ unser Kollegium nach 12-jähriger fruchtbarer pädagogischer Tätigkeit Herr Dr. Václav Emanuel Mourek, k. k. Gymnasialprofessor für klassische, griechische Philologie und deutsche Sprache, gleichzeitig der Englisch- und Stenographielehrer, der an das k. k. akademische Gymnasium in Prag berufen wurde, wo ihm ein breiteres Tätigkeitsfeld winkte. Er habilitierte sich inzwischen an der tschechischen Universität und hielt Vorlesungen im Fach der Germanistik. Durch seinen Weggang erlitt unser Institut einen spürbaren Verlust. [ ] Seine Schüler verloren einen liebenswürdigen Freund, bereitwilligen Berater und einen freigebigen Förderer, das Kollegium verlor einen aufrichtigen Kollegen und Freund [ ] (Übers. L. V.) Prag: Germanist an der Prager tschechischen Universität Nach der Teilung der Prager Universität in eine tschechische und eine deutsche im Jahr 1882 erfolgte bei Václav Emanuel Mourek ein Karrieresprung, der vor allem von seinem ehemaligen Universitätslehrer Jan Kvíčala in Gang gebracht wurde: 19 SOkA České Budějovice, Školy [Schulen], Program c. k. českého gymnasia v Českých Budějovicích [Programm des k. k. tschechischen Gymnasiums in Budweis], SOkA České Budějovice, Archiv města České Budějovice [Archiv der Stadt Böhmisch Budweis], knihy evidence obyvatel IV. [Gemeinde-Matrik über Einheimische IV.]. 21 V prvních letech [sic!; = dnech] po začátku školního roku (= 1883/84; Anm. L. V.) po 12leté blahodárné činnosti učitelské opustil sbor náš p. Dr. Václav Emanuel Mourek, c. k. g. profesor klas. řecké filologie a jaz. něm., zároveň učitel jazyka anglického a těsnopisu, byv povolán na c. k. akademické gymnasium v Praze, kde kynula mu naděje širšího pole činnosti. Habilitoval se zatím na universitě české maje přednášky z oboru germanistiky. Odchodem jeho utrpěl ústav citelnou ztrátu. [ ] Odchodem jeho žáci ztratili laskavého přítele, ochotného rádce a štědrého podporovatele, sbor pak upřímného kolegu a přítele [ ]. SOkA České Budějovice, Jirsíkovo gymnasium v Českých Budějovicích [Jirsíks Gymnasium in Budweis], Buch 4 ( ). 6

7 Er verließ Budweis [ ] und er verabschiedete sich nicht gern vom Böhmerwald. Er kam nach Prag, um mit Energie und eisernem Willen alles nachzuholen, was andere im jüngeren Alter oder in ununterbrochener Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Kräfte erreichten (Übers. L. V.). 22 Im Unterschied zur deutschen Karl-Ferdinands-Universität, wo sich die meisten Institute nach 1882 kontinuierlich weiter entwickelten, war es an der tschechischen Universität von Anfang an erforderlich, sich vorrangig auf ihre organisatorische und wissenschaftliche Ausgestaltung zu konzentrieren. Es war notwendig, neue Institute und Seminare einzurichten, Seminarbibliotheken zu gründen und geeignete Fach- und Lehrkräfte heranzubilden und zu berufen. So forderte im Jahr 1882 Jan Kvíčala seinen ehemaligen Schüler Václav Emanuel Mourek auf, sich auf die künftige wissenschaftliche Laufbahn an der Prager tschechischen Philosophischen Fakultät vorzubereiten. Mourek [ ] fand sich selbst, als im Jahr 1882 eine selbstständige tschechische Universität entstand und als er vor allem dank seinem ehemaligen Lehrer Kvíčala eine ehrenvolle Aufforderung erhielt, sich der akademischen Laufbahn zu widmen. Wissenschaftlich gesehen konnte das Mourek mit Mut unternehmen, er kannte doch alle grundsätzlichen germanischen Sprachen und bei Kelle hatte er schon vor Jahren Grammatik und bedächtige Interpretation erlernt [ ] (Übers. L. V.). 23 In Bezug auf die deutsch-tschechischen Verhältnisse in den böhmischen Ländern im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts führten zur Gründung der tschechischen Germanistik nicht nur wissenschaftliche, sondern auch national-politische Gründe. Es handelte sich vor allem darum, die Aufgabe und den Sinn der Universitätsdisziplin in den böhmischen Ländern und die Bedeutung des Studiums der deutschen Sprache und Literatur für die tschechische Kultur zu beleuchten und die deutsche Sprache und Literatur mit Berücksichtigung der deutsch-tschechischen historischen und kulturellen 22 Odešel z Budějovic do Prahy [ ] a nerad se louče s Pošumavím, [ ] a přišel sem, aby energií a železnou pílí doháněl, čeho jiní dobyli před ním v mladších letech nebo v nepřerušeném vývoji svých schopností a sil. JANKO 1912b, S Mourek [ ] našel sám sebe, když r osamostatněna česká universita a když se jemu hlavně přičiněním bývalého učitele jeho Kvíčaly, dostalo čestného vyzvání, aby se věnoval dráze akademické. Po stránce vědecké Mourek to mohl podstoupiti směle, vždyť znal všechny hlavní jazyky germánské a u Kelle naučil se již před lety mluvnici a obezřelé interpretaci [ ]. JANKO 1912b, S

8 Spezifika in den böhmischen Ländern aus tschechischer Perspektive zu behandeln. 24 Mourek [ ] war ein großes Talent, der sich des damals [von Tschechen; Anm. L. V.] zurückgesetzten Fachs annahm (Übers. L. V.). 25 Im März 1883 wurde Václav Emanuel Mourek die Doktorwürde (Dr. phil.) an der tschechischen Karl-Ferdinands-Universität verliehen; 26 seine Arbeit Die althochdeutschen Glossen in dem St. Galler Codex Nr. 292 und in dem aus St. Peter stammenden Codex zu Karlsruhe (1873) wurde dann wegen des Mangels an Lehrkräften im Fach Deutsche Philologie an der tschechischen Universität als Dissertation akzeptiert. Seit 1884 lehrte V. E. Mourek als Privatdozent an der Philosophischen Fakultät, im Jahr 1889 wurde er zum außerordentlichen und 1894 zum ordentlichen Professor für Deutsche Sprache und Literatur ernannt. So wurde Václav Emanuel Mourek zum ersten Repräsentanten der wissenschaftlichen Germanistik und Begründer des Germanistischen Seminars an der tschechischen Philosophischen Fakultät in Prag. Moureks Schüler und Vertreter der zweiten Generation der Prager tschechischen Germanisten, Josef Janko, äußerte in seinen Erinnerungen eine tiefe Achtung vor dem Mann, der erst in seinem 37. Lebensjahr wissenschaftlich zu arbeiten begann, weil er sich vorher ganz fleißig dem Mittelschuldienst gewidmet hatte. Mourek, der wirklich ein begabter und mit gewisser Intuition beschenkter Syntaktiker war, setzte sich mit eigenem Fleiß als eine sehr bemerkenswerte grammatische Autorität durch [ ] Sehr hilfreich waren [ ] grammatische Seminarübungen bei Mourek: Das war zwar eine auf höheres Niveau gehobene Mittelschule, aber es war gleichzeitig eine Schule, in der sich jeder bei gutem Willen gründlich in der Interpretation altdeutscher Texte üben konnte (Übers. L. V.) LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ: Die Prager Germanistik nach Mit besonderer Berücksichtigung des Lebenswerkes der bis 1900 an die Universität berufenen Persönlichkeiten, Frankfurt/M./Berlin/Bern/ Bruxelles/New York/Oxford/Wien 2007, S Mourek [ ] byl talent pronikavý, jenž se ujal oboru tou dobou [Čechy; Anm. L. V.] odstrkovaného [ ]. JANKO 1912a, S Die Dissertation wurde vom Professor für Slawische Philologie Jan Gebauer ( ) und vom Professor für Vergleichende Sprachwissenschaft Alois Vaníček ( ) begutachtet. Archiv Univerzity Karlovy (weiter AUK) [Archiv der Karls-Universität Prag, Filozofická fakulta UK (weiter FF UK) [Philosophische Fakultät] ( ), Karton 42, Inv. Nr. 500, Professoren: Václav E. Mourek ( ). 27 Moureks Schüler und Vertreter der zweiten Generation der Prager tschechischen Germanisten Josef Janko ( ) äußerte in seinen Erinnerungen hlubokou úctu před mužem, jenž teprve v 37. roce věku svého začal znovu vědecky pracovat, věnovav se předtím už zúplna pilné službě středoškolské. Mourek se vlastní 8

9 Professor Mourek war [ ] bei seinen Schülern und Hörern beliebt, er verhielt sich zu ihnen immer liebenswürdig [ ] und er verweigerte ihnen nie seine Hilfe [ ] Vater, Väterchen Mourek war gerade ein Mann mit gutem Herzen, der die meisten nicht ablehnen konnte. Auch als Examinator war er nachsichtig und es ist sicher, dass ihm viele direkt für die Rettung ihrer Existenz dankbar waren (Übers. L. V.). 28 Seine Beschäftigung mit Handschriften setzte Václav Emanuel Mourek auch nach seiner Berufung an die Prager tschechische Universität fort. [ ] Mourek bewährte sich [ ] als fleißiger und sorgfältiger Herausgeber und eigentlich als Retter der Bruchstücke der altdeutschen Literatur, die in Böhmen aufbewahrt werden [ ] (übers. L. V.). 29 Es handelte sich dabei vorwiegend um Handschriften, die in Prag oder in Südböhmen gefunden worden waren; die Handschriftenanalysen präsentierte dann Václav Emanuel Mourek sowohl mündlich in Vorträgen in der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, deren ordentliches Mitglied er seit 1894 und Generalsekretär seit 1896 war, als auch schriftlich in den Sitzungsberichten der Königlichen Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften (Věstník Královské české společnosti nauk). Die Reihe der Abhandlungen über die Prager altdeutschen Handschriften vom XI. bis XV. Jahrhundert (hg ) wurde am 10. Januar 1887 mit dem Vortrag über das Prager Bruchstück einer Pergamenthandschrift der Klage (hrsg. 1888) in der Sitzung der Klasse für Philosophie, Geschichte und Philologie der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften eröffnet. Ein Jahr später, am 5. März 1888 trat V. E. Mourek in der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften zum ersten Mal mit dem Beitrag über eine der altdeutschen Handschriften aus Südböhmen unter dem Titel Krumauer Bruchstück eines mitteldeutschen geistlichen Gedichtes (hg. 1889) auf. In den Jahren wurden von V. E. Mourek die altdeutschen pílí, jsa opravdu nadaným syntaktikem, obdařeným i jistou intuicí, propracoval na veličinu gramatickou velmi pozoruhodnou [ ] Velmi užitečná byla [ ] seminární cvičení mluvnická u Mourka: to byla sice střední škola na vyšší stupeň povznesená, ale škola, v níž se při dobré vůli každý mohl důkladně vycvičit ve výkladu starých německých textů. JOSEF JANKO: Ze studijních vzpomínek I (pokračování) [Aus den Erinnerungen an das Studium I (Fortsetzung)], in: Časopis pro moderní filologii 25 (1939), S , hier S Professor Mourek war oblíbencem [ ] u svých žáků a posluchačů; choval se k nim vždy laskavě [ ] a nikde jim neodpíral pomocné ruky [ ] Otec, tatíček Mourek byl právě muž dobrého srdce, který málo komu co dovedl odříci. Též jako examinátor byl pln shovívavosti a jisto jest, že mnozí mu děkovali přímo za záchranu existence. JANKO 1912b, S [ ] Mourek se osvědčil [ ] pilným a svědomitým vydavatelem a vlastně zachraňovatelem zlomků staroněmecké literatury, v Čechách chovaných [ ]. JANKO 1912b, S

10 Handschriften vom XIII. bis XIV. Jahrhundert analysiert, die vor allem aus Český Krumlov [Böhmisch Krumau] und Jindřichův Hradec [Neuhaus] stammen und auf die V. E. Mourek von dem Krumauer Kaplan P. Johann Jůsek oder den Prager Bibliothekaren des Museums des Königreichs Böhmen 30 Adolf Patera ( ) und Antonín Jaroslav Vrťátko ( ) aufmerksam gemacht wurde. 31 So sind die Abhandlungen Neuhauser Bruchstücke einer Pergamenthandschrift altdeutscher Gedichte ernsten Inhalts (Jg. 1889, hg. 1890), Krumauer Papiercodex altdeutscher geistlicher Texte (Jg. 1890, hg. 1891) und Krumauer altdeutsche Perikopen vom Jahre 1388 (Jg. 1891, hg. 1893) entstanden; V. E. Mourek geht hier von den Umständen der Entdeckung der einzelnen Bruchstücke aus, ferner widmet er sich ihrer Beschreibung, Charakteristik der Schriftart, den Schreibfehlern und zum Schluss behandelt er die sprachliche Analyse einschließlich der dialektalen Merkmale und der Datierung. Auf Grund des analysierten Sprachmaterials aus Prag und Südböhmen verfasste V. E. Mourek zwei zusammenfassende Abhandlungen über die sprachlichen Spezifika der analysierten Handschriften, die unter dem Titel Zum Dialekt der Krumauer altdeutschen Perikopen vom J (hg. 1893) 32 und Zum Prager Deutsch des 14. Jahrhunderts (hg. 1902) 33 herausgegeben wurden. In dem erstgenannten Beitrag 30 Václav Emanuel Mourek wirkte als Geschäftsführer des Museums des Königreichs Böhmen (Museum království Českého) in den Jahren Außerdem wurde er 1890 zum ordentlichen Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Literatur und Künste (Česká akademie věd, literatury a umění) gewählt. 31 Von P. Johann Jůsek wurde die Handschrift entdeckt, über die V. E. Mourek einen Bericht unter dem Titel Krumauer Bruchstück eines mitteldeutschen geistlichen Gedichtes (1889) veröffentlichte. Adolf Patera und Antonín Jaroslav Vrťátko wiesen auf die altdeutschen Handschriften hin, über die V. E. Mourek in den Jahren informierte. 32 Der Vortrag wurde am 23. Mai 1892 in der Sitzung der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften unter dem Titel Über den deutschen Dialekt, in welchem im südlichen Böhmen im 14. Jahrhundert geschrieben wurde gehalten. 33 In der Abhandlung Zum Prager Deutsch des 14. Jahrhunderts zog Václav Emanuel Mourek anhand der Lautverhältnisse in den Textproben aus dem ältesten Stadtbuch der Prager Altstadt im Zeitraum von die Schlussfolgerung, dass sich in Prager Texten der oberdeutsche (bairisch-österreichische) und der mitteldeutsche (meißnische) Dialekt berühren. Die Auffassung Moureks, dass das Prager Deutsch des 14. Jahrhunderts keinen Ausgangspunkt zur Herausbildung der vereinheitlichten deutschen Sprache darstellt, sondern dass sich darin besonders was den analysierten Text angeht der allgemeine Prozess der Annäherung der Sprache des südlichen und des mittleren Gebiets Deutschlands widerspiegelt (1902, S. 83), wurde durch spätere Forschungen bestätigt. Ferner kam V. E. Mourek zum Ergebnis, dass der sprachliche Zustand der Eintragungen ein völlig adäquates Bild des damaligen gesprochenen Deutsch darbieten und mit dem sprachlichen Zustand der Kanzleisprache vollkommen übereinstimmt ( die sogenannte Prager kanzleisprache [sic!] [ist] thatsächlich [!] nichts anderes, als der von den Deutschen Prags damals allgemein gesprochene dialekt [sic!]. VÁCLAV EMANUEL MOUREK: Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts, in: Sitzungsberichte der königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie, Jg. 1901, Prag 1902, S. I VIII und 1 84, hier S

11 charakterisierte V. E. Mourek die Merkmale des Dialektes der Krumauer Perikopen ganz entschieden als bairisch [ ] 34 Die Handschriftenanalysen und -editionen, mit denen Václav Emanuel Mourek zur Erforschung der deutschen Sprache und Literatur in Böhmen und zur tieferen Kenntnis der hier aufbewahrten, noch unbekannten altdeutschen Handschriften beitrug, beweisen, dass ihr Herausgeber Prof. Mourek fachmäßige Sachkenntnisse und auch die zu solchen Publicationen [sic!] erforderliche Herausgeberqualificationen [sic!] besitzt, 35 schrieb der Bohemist und Slawist Jan Gebauer ( ) in dem Bericht vom 28. Dezember 1893, in dem Moureks Ernennung zum ordentlichen Professor für Germanische Philologie empfohlen wurde. 4. Fazit In seiner wissenschaftlichen und pädagogischen Tätigkeit zeigte sich bei Mourek eine glückliche Vereinigung wissenschaftlicher Tüchtigkeit und praktischer Gewandtheit und Besonnenheit [ ] 36, die er auch dem Erbe der zwölfjährigen pädagogischen Praxis in Budweis verdankte; diese Vorteile spiegelten sich ebenfalls in der organisatorischen Tätigkeit Moureks in der Zeit der Institutionalisierung des Faches Deutsche Sprache und Literatur an der Prager tschechischen Philosophischen Fakultät: An Moureks praktische Fähigkeiten erinnern wir uns gern auch an der Universität, wo ihm als erstem Dozenten und Professor für Deutsche Sprache und Literatur [ ] die Aufgabe zufiel, das entsprechende wissenschaftliche Institut, das germanische Seminar zu gründen. Mourek [ ] nützte dabei seine wertvollen praktischen Kenntnisse und wich mit gutem Takt davon ab, dass das Seminar, dem sich noch später das Proseminar anschloss, nicht nur eine neue Tribüne des vorlesenden Professors geworden ist; er Dazu äußerte sich Emil Skála ( ) in dem Sinne, dass die spätere Forschung gegen E. Schwarz und Mourek zum Ergebnis [kam], daß hier [d. h. im Prager Deutsch; Anm. L. V.] keine Mundartmischung vorliegt, sondern eine Schreibsprache, in der die mitteldeutschen Schreibungen später überwiegen. EMIL SKÁLA: Die sprachwissenschaftliche Germanistik an der Karlsuniversität in Prag, in: Německá a rakouská studia v České republice a ve světě, Centrum německých a rakouských studií FSV UK, Praha 1994, S , hier S. 59. Weiter vgl. VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ 2007, S Hierzu vgl. VÁCLAV EMANUEL MOUREK: Zum Dialekt Krumauer altdeutschen Perikopen vom J. 1388, in: Sitzungsberichte der königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie, Jg. 1892, Prag 1893, S , hier S AUK, FF UK [ ], Karton 42, Inv. Nr. 500, Professoren: Václav E. Mourek [ ]). 36 Národní archiv Praha [Nationalarchiv Prag], Ministerstvo kultu a vyučování [Ministerium für Kultus und Unterricht], Sign. 5A Prag Philosophie, Inv. Nr. 9, Karton 105: Professoren Václav E. Mourek. 11

12 erzielte nämlich, dass dort die Mitglieder auch selbstständig wirkten und dass die Seminarübung in der Zusammenarbeit des Schülers und des Lehrers ihren Höhepunkt erreichte (übers. L. V.). 37 Quellen Archiv Univerzity Karlovy [Archiv der Karls-Universität Prag] (= AUK), Filozofická fakulta UK [Philosophische Fakultät] (= FF UK) ( ), Karton 42, Inv. Nr. 500, Professoren: Václav E. Mourek ( ). Národní archiv Praha [Nationalarchiv Prag] (= NA), Ministerstvo kultu a vyučování [Ministerium für Kultus und Unterricht] (= MKV/R), Sign. 5A Prag Philosophie, Inv. Nr. 9, Karton 105: Professoren Václav E. Mourek. Státní okresní archiv České Budějovice [Staatliches Kreisarchiv Budweis] (= SOkA České Budějovice), Jirsíkovo gymnasium v Českých Budějovicích [Jirsíks Gymnasium in Budweis], Buch 4 ( ). Státní okresní archiv České Budějovice [Staatliches Kreisarchiv Budweis] (= SOkA České Budějovice), Školy [Schulen], Program c. k. českého gymnasia v Českých Budějovicích [Programm des k. k. tschechischen Gymnasiums in Budweis], Státní okresní archiv České Budějovice [Staatliches Kreisarchiv Budweis] (= SOkA České Budějovice), Archiv města České Budějovice [Archiv der Stadt Böhmisch Budweis], knihy evidence obyvatel IV. [Gemeinde-Matrik über Einheimische IV.]. Státní okresní archiv České Budějovice [Staatliches Kreisarchiv Budweis] (= SOkA České Budějovice), Realitäten-Verzeichnis, Literatur BERGLOVÁ, EVA: Zum pädagogischen Wirken der zwei Prager Professoren Václav Emanuel Mourek und Arnošt Vilém Kraus am Ausgang des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006, S Mourkova smyslu praktického vzpomínáme ochotně i na universitě, kde jemu jakožto prvnímu docentu a profesoru němčiny [ ] připadl úkol zaříditi příslušný ústav vědecký, germánský seminář. Mourek [ ] užil při tom vzácných svých vědomostí praktických a vystříhal se s dobrým taktem toho, aby seminář, k němuž se později ještě přidružil proseminář, nestal se toliko novou tribunou přednášejícího professora [sic!]; dosáhl toho, aby tam členové uplatňovali se i samostatně a aby seminární cvičení vrcholilo v spolupráci žáka a učitele. JANKO 1912b, S

13 BOK, VÁCLAV: Wendelin Toischer ein halb vergessener Germanist, in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006a, S BOK, VÁCLAV: Wendelin Toischer (Bibliographie), in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ- POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006b, S JANKO, JOSEF: Václav Emanuel Mourek, in: Časopis pro moderní filologii 2 (1912a), S , JANKO, JOSEF: Václav Emanuel Mourek, in: Almanach České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, Jg. XXII, 1912b, S JOSEF JANKO: Ze studijních vzpomínek I (pokračování) [Aus den Erinnerungen an das Studium I (Fortsetzung)], in: Časopis pro moderní filologii 25 (1939), S MOUREK, VÁCLAV EMANUEL: Die althochdeutschen Glossen in dem St. Galler Codex Nr. 292 und in dem aus St. Peter stammenden Codex zu Karlsruhe, in: Druhá výroční zpráva c. k. českého gymnasia v Budějovicích za školní rok 1873 [Der zweite Jahresbericht des k. k. tschechischen Gymnasiums in Budweis für das Schuljahr 1873], 1873, S MOUREK, VÁCLAV EMANUEL: Význam gymnastiky. Proslov k zahájení tělocvičny Sokola v Českých Budějovicích [Über die Bedeutung der gymnastik. Rede zur Eröffnung der Turnhalle Sokol in Böhmisch Budweis], in: Sokol 2, MOUREK, VÁCLAV EMANUEL: Cvičebná kniha ku překládání z jazyka českého na německý pro vyšší třídy českých škol středních (II.část pro třídu VII. a VIII.) [Übungsbuch zum Übersetzen aus der tschechischen in die deutsche Sprache für höhere Klassen der Mittelschulen, II. Teil für die VII. und VIII. Klasse], MOUREK, VÁCLAV EMANUEL: Zum Dialekt Krumauer altdeutschen Perikopen vom J. 1388, in: Sitzungsberichte der königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie, Jg. 1892, Prag 1893, S MOUREK, VÁCLAV EMANUEL: Zum Prager Deutsch des XIV. Jahrhunderts, in: Sitzungsberichte der königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Classe für Philosophie, Geschichte und Philologie, Jg. 1901, Prag 1902, S. I VIII und EMIL SKÁLA: Die sprachwissenschaftliche Germanistik an der Karlsuniversität in Prag, in: Německá a rakouská studia v České republice a ve světě, Centrum německých a rakouských studií FSV UK, Praha 1994, S ŠIMEČKOVÁ, ALENA: Václav Emanuel Mourek, in: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 18, Berlin 1997, S

14 ŠIMEČKOVÁ, ALENA: Anfänge der tschechischen Germanistik in Böhmen: Václav Emanuel Mourek, in: MILAN TVRDÍK LENKA VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ (Hgg.): Germanistik in den böhmischen Ländern im Kontext der europäischen Wissenschaftsgeschichte ( ), Wuppertal 2006, S Václav Emanuel Mourek, in: Lexikon české literatury. Osobnosti, díla, instituce [Lexikon der tschechischen Literatur. Persönlichkeiten, Werke, Institutionen], Bd. 3.1, Praha 2000, S VODRÁŽKOVÁ-POKORNÁ, LENKA: Die Prager Germanistik nach Mit besonderer Berücksichtigung des Lebenswerkes der bis 1900 an die Universität berufenen Persönlichkeiten, Frankfurt/M./Berlin/Bern/ Bruxelles/New York/Oxford/Wien PhDr. Lenka Vodrážková, Ph.D., Ústav germánských studií, Filozofická fakulta, Univerzita Karlova Praha, nám. J. Palacha 2, CZ Praha 1 lvodrazkova@post.cz. 14